Presse
Nürnberger Nachrichten, 24.01.2012
Artikel der Nürnberger Nachrichten vom 24.01.2012 über Prof. Dr. Robert Schober.
Weiterer Humboldt-Professor für die FAU
Der Nachrichtentechniker Robert Schober erhält den höchstdotierten internationalen Forschungspreis Deutschlands
Bereits im zweiten Jahr in Folge war die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) bei der Bewerbung um eine Alexander-von-Humboldt-Professur erfolgreich: Der von der FAU nominierte Nachrichtentechniker Prof. Dr. Robert Schober (geb. 1971) ist mit dem höchstdotierten internationalen Forschungspreis Deutschlands ausgezeichnet worden. Mit dem mit 3,5 Millionen Euro dotierten Preis soll Schober für die FAU gewonnen werden, um seine exzellente wissenschaftliche Arbeit zukünftig in Erlangen fortzusetzen. Der aus Deutschland stammende Robert Schober lehrte und forschte bisher an der University of British Columbia in Vancouver, Kanada, am Department of Electrical and Computer Engineering.
Seit 09.01.2012 hat er die „Professur für Digitale Übertragung“ an der FAU angetreten.
Forscher entwickeln Verfahren für höhere Qualität der Datenübertragung
Der drahtlose Internetzugriff über so genannte Wireless Local Area Networks (WLAN) erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Die zunehmende Benutzerdichte führt allerdings dazu, dass Daten nicht fehlerfrei auf die Rechner und Laptops der Nutzer übertragen werden, da benachbarte Signale den Empfang stören können. Forscher des Lehrstuhls für Mobilkommunikation (Prof. Dr. Wolfgang Koch) der Universität Erlangen-Nürnberg haben ein Verfahren entwickelt, das die Qualität der kabellosen Signale, d. h. die Robustheit der Daten gegen Störungen, erhöht.
Dazu wird eine kabellose Datenübertragung über Multiple-Input-Multiple-Output (MIMO) Systeme eingesetzt, d. h. Sender (Router) und Empfänger (PC) eines WLAN-Systems nutzen jeweils mehrere Antennen zur Datenübertragung. Die MIMO-Technik erlaubt eine gesteigerte Robustheit der Übertragung durch den Einsatz so genannter Beamforming-Techniken am Sender, durch die die Sendesignale gezielt an den aktuellen Übertragungskanal angepasst werden. Dadurch kann die Häufigkeit von Datenverlusten bei der Übertragung, die sich beispielsweise durch eine unvollständig angezeigte Webseite zeigen, reduziert werden. Die Forschergruppe, zu der auch Wissenschaftler der University of British Columbia in Vancouver gehören, konnte neue praxisgerechte MIMO-Übertragungsverfahren zur Steigerung der Robustheit des Systems entwickeln.
„Wir haben die hohe Datenstabilität, die MIMO-Übertragungsverfahren mit Beamforming bieten, mit einem relativ aufwandsarmen, gut zu realisierenden Algorithmus erzielt“, erklärt Dr. Wolfgang Gerstacker vom Lehrstuhl für Mobilkommunikation. Erreicht haben die Forscher dies durch eine Komprimierung der Seiteninformation (Kanalzustandsinformation), die zwischen Empfänger und Sender ausgetauscht werden muss, um das Beamforming an den momentanen Kanal anpassen zu können. Die Komprimierung führt dazu, dass der Overhead der Seiteninformation (eine für die Rückübertragung wichtige Zusatzinformation), der für die eigentliche Datenübertragung verloren geht, deutlich reduziert werden kann. Auch hinsichtlich einer Verzögerung der Seiteninformation aufgrund der Laufzeit der Rückübertragung ist das neue Verfahren sehr robust.